Als ich 2020 mit BabuciBox – dem Verleih von Babykleidungspaketen in Ungarn – gestartet bin, habe ich unzählige Stunden damit verbracht, im Internet zu recherchieren, welche Startausstattung für Babys empfohlen wird. Eigene Erfahrungen hatte ich damals noch nicht wirklich – mit nur einem Kind konnte ich mich kaum als Expertin bezeichnen. :)

Bei einer dieser Recherchen stieß ich auf die Empfehlung einer Hebamme: 5 Bodys und 5 Strampler würden für ein Neugeborenes völlig ausreichen. Ich war da eher skeptisch – immerhin hatte ich von meiner Schwester zwei große Kisten mit Neugeborenenkleidung bekommen, und das war nur für eine Größe! Damals hätte ich nie gedacht, dass eine Minimalistische Babygarderobe so gut funktionieren kann. 

Dann kamen die ersten Mieter:innen. Von den Paketen mit 15, 25 oder 40 Teilen entschieden sich die meisten für die mittlere Variante mit 25 Teilen, das 15er-Paket wurde eher als Ergänzung genommen. Schnell kamen Rückmeldungen und Sonderwünsche – die Bestellungen waren bewusst so gestaltet, dass man bei entsprechender Verfügbarkeit den Inhalt des Pakets individuell zusammenstellen konnte. Gemeinsam haben wir gelernt, was Babys brauchen, was praktisch für die Eltern ist – und welche Kleidungsstücke zwar wunderschön sind, aber bitte nicht täglich angezogen werden wollen. :D

Nach über zwei Jahren kam das Geschwisterchen. Unser Haus war voller Babykleidung – und trotzdem konnte ich es kaum erwarten, alles, was ich mit BabuciBox vertreten habe, in der Praxis zu testen. Ich wollte wissen: Reichen 5 Strampler und 5 Bodys wirklich für ein Neugeborenes? 😊 Schon allein, dass ich diesmal gar nicht an die Kombi Body+Hose dachte, war ein Unterschied zum ersten Baby – Hosen hatte ich erst für spätere Größen eingeplant.

Die ersten Wochen

Bevor ich euch verrate, ob die 5 Strampler+5 Bodys tatsächlich ausgereicht haben, habe ich alle Erkenntnisse gesammelt, die bei der Auswahl der ersten Babykleidung hilfreich sein könnten:

1. Mehrere Marken: Auch wenn ich oft betone, dass eine nachhaltigere Babygarderobe einfacher ist, wenn man sich auf 1–2 Marken konzentriert*, kann es bei der allerersten Größe hilfreich sein, verschiedene Marken zu haben – so passt zumindest eine ganz sicher. Die Größenunterschiede zwischen den Marken geben etwas mehr Spielraum. Das ist besonders bei Secondhandkleidung relevant – da kann man meist nicht auswählen, welche Marken im Paket enthalten sind.

*Warum ist es gut, sich auf 1–2 Marken zu beschränken?
   - Die Größen fallen je nach Marke völlig unterschiedlich aus – zwei Strampler in Größe 62 können ganz verschieden groß sein.
   - Viele Marken haben charakteristische Farbkombis – das hilft, passende Teile schneller zusammenzustellen. Gilt übrigens auch bei Secondhand-Kleidung.
   - Man kennt die Schnitte und Modelle schnell. Später in größeren Größen weiß man dann schon, was einem liegt, was leicht anzuziehen ist usw. So spart man sich das ewige Austesten.

2. Ähnliche Farben: Die Kleidung in unserer Erstausstattung war größtenteils weiß-rosa. Nur ein Teil fiel aus der Reihe: ein fast schwarzer, wunderschöner Strampler mit Blumenmuster – wahrscheinlich das schönste Teil überhaupt. Leider habe ich ihn kaum benutzt, denn: Er ließ sich nicht mit der hellen Wäsche zusammen waschen – und wenn man die Kleidung schonen und Farben erhalten will, achtet man eben darauf. Fazit: Wenn du die Teileanzahl (und die Zeit für Wäsche) möglichst klein halten willst, achte auf ähnliche Farben!

3. Anzahl der Wäschen: Eigentlich sollte man die Anzahl der Kleidungsstücke danach planen, wie oft man in der Woche waschen will. Nur: Das gilt nicht in den ersten Größen. Neugeborene spucken sehr viel – selbst mit größter Sorgfalt kommt alle 1–2 Tage eine kleine Wäsche zusammen. (Von Stoffwindeln ganz zu schweigen...) Ob du also 5 oder 15 Bodys hast – wenn du wartest, bis alles schmutzig ist, verbringst du Stunden mit Waschen, Trocknen, Falten. (Am Ende verrate ich, was meiner Erfahrung nach wirklich das Minimum ist.) Wenn du wissen möchtest, wie du Babykleidung effizient und umweltfreundlich wäschst, lies unseren praktischen Leitfaden zum Waschen von Babykleidung.

4. Wickelbodys vs. normale Bodys: Beim ersten Kind hielt ich Wickelbodys für überflüssig. Ich kam super mit den normalen „Schlupfbodys“ zurecht und hatte nie das Gefühl, etwas zu vermissen. Dann kam Baby Nr. 2 – und ich begriff schnell: Wickelbodys sind Gold wert. Warum? Neugeborene spucken viel – und dann muss man nicht alles über den Kopf ziehen. 😊 Außerdem passieren in dem Alter viele kleine Unfälle (Pipi, Kacki überall...). Wickelbodys kann man wie einen Strampler aufklappen, den Body einfach drauflegen, fertig. Kein mühsames Hochheben des wackeligen Köpfchens.

Klar, das Schließen der 8 Druckknöpfe dauert länger – aber ab Größe 68 darf man dann ruhig wieder auf normale Bodys umsteigen. Dann geht’s schneller, und der Kopf hält sich schon besser. Und wir selbst werden ja auch immer geübter beim Anziehen. 😊

5. Pullover in der Babygarderobe: Unser erstes Baby war ein Sommerkind – trotzdem gibt es viele Fotos mit Pullover. Beim Winterbaby (Nr. 2) habe ich in den ersten Wochen keinen einzigen gebraucht. Warum?
• Der Pulli rutscht ständig bis zum Hals.
• Beim Bäuerchen-Machen muss man ständig den Kopf stützen.
• Das Baby zappelt – der Pulli rutscht ständig hoch.
• Strampler (auch in dickerem Stoff) sind viel bequemer – vor allem in der kühleren Jahreszeit.

6. Halstücher: Beim ersten Kind haben wir die Vorteile erst später entdeckt. Beim zweiten war das Halstuch von Anfang an dabei – und hat viel Spucke aufgefangen. Ergebnis: weniger Umziehen! Ein großartiges Accessoire. (Achtung: Beim Schlafen immer abnehmen!)

7. Langarm- oder Kurzarmbodys? Unser Winterbaby hatte natürlich erst mal Langarmbodys – logisch, oder? Nach ein paar Tagen bin ich aber auf Kurzarm umgestiegen. Warum? Die langen Ärmel sind ständig im Strampler hochgerutscht, das war mühsam zu richten. Mit Kurzarm gab’s das Problem nicht. 😊

8. Hosen:
Hosen mit hohem Bund sind für Babys viel bequemer – aber wenn der Schnitt nicht gut ist oder das Baby sehr zierlich, rutscht die Hose leicht vom Bauch – genau das ist uns passiert. 😅
Gummizugbündchen sind in diesem zarten Alter oft nicht besonders angenehm, vor allem, wenn man das Baby öfter auf den Bauch legt. In den ersten Tagen muss man außerdem auch auf den Nabel achten (damit der Gummi nicht am noch vorhandenen Nabelstumpf scheuert), daher kann man Hosen in den ersten Wochen ruhig ganz weglassen. Wenn man Strampler zum Anziehen nutzt, braucht man ohnehin keine Hose dazu. 😊

9. Strampler:
Früher mochte ich Strampler mit Reißverschluss nicht so sehr – man kann sie nämlich kaum ordentlich zusammenfalten. Nach mehrmaligem Waschen (besonders bei höheren Temperaturen) schrumpft oft der Stoff mehr als der Zipp, und dann verzieht sich alles irgendwie…
Aber ja, sie haben auch Vorteile: einen Reißverschluss zieht man schneller hoch, als 8–12 Druckknöpfe bei einem zappelnden Baby zu schließen. 😄

Was ich wirklich geliebt habe: Strampler mit umklappbaren Ärmeln! So hat sich das Baby nicht selbst gekratzt – und uns beim Stillen auch nicht. :D

Worauf man ebenfalls achten sollte: die Ärmelweite. Wenn die Ärmel zu eng sind und der langärmelige Body beim Anziehen nach oben rutscht, ist es fast unmöglich, ihn wieder richtig zu richten. Also lieber nach Stramplern mit etwas weiterem Ärmel suchen!

10. Und jetzt kommen die heiß ersehnten Zahlen:
Wir haben mit Größe 56 begonnen. In den ersten zwei Wochen (nachdem wir aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen waren) haben wir insgesamt 4 Strampler und 4 Bodys benutzt. Wir hatten auch einen sehr dicken Winter-Strampler – aber den haben wir am Ende gar nicht gebraucht. Ich habe die Sachen täglich oder jeden zweiten Tag gewaschen – und schon waren sie wieder einsatzbereit.

Auf dem Bild seht ihr die komplette Neugeborenen-Garderobe (Größe 56) unseres kleinen Babys – außer dem Winteroverall (der ist nicht drauf) und den drei Sabberlätzchen:

minimalist neugeborene babygarderobe

Es war überhaupt kein Aufwand, diese 4–5 kleinen Kleidungsstücke zu waschen und aufzuhängen – das war in 10 Minuten erledigt. Da die Waschmaschine nie ganz voll war, reichte auch ein halber Waschgang – und die Reinigung war sogar effektiver.
(Anmerkung: Wir haben einen Trockner – ohne den sollte man eine Nacht zum Trocknen einplanen.)

Das heißt also: Die am Anfang erwähnten 5 Strampler und 5 Bodys reichen als Erstausstattung wirklich aus!

Ab der zweiten Woche sind wir auf Größe 62 umgestiegen, aber mengenmäßig sind wir bei 4 Stramplern und 4 Bodys geblieben. Ab der dritten Woche haben wir dann ein bisschen mehr gebraucht, aber auch da haben 5–6 Bodys und 5–6 Strampler gereicht.

In den ersten Wochen, wenn ohnehin kaum jemand zu Besuch kommt und wir selbst noch nicht viel rausgehen, reichen also 5 Strampler und 5 Bodys völlig aus. Unter unseren Stramplern war auch ein oder zwei mit hübschen Mustern oder Blümchen – für den Fall, dass doch jemand vorbeischaute. 😊

Natürlich hatten wir zusätzlich noch eine kleine Mütze, einen Schlafsack und einen Overall für draußen (auch im Sommer lohnt sich ein dünnerer für kühlere Tage – wie unser dicker Strampler auf dem Bild, den wir letztlich gar nicht gebraucht haben). Und damit war die Erstausstattung komplett.

Es war unglaublich, das so „auszuprobieren“, und gleichzeitig ein schönes Gefühl. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.
Ich hoffe, dieser kleine „Praxisbericht“ hilft dir dabei, eine kleine, übersichtliche und damit nachhaltigere Babygarderobe zusammenzustellen.

Wenn du noch Fragen zur Kleidung für Neugeborene hast, schreib mir gern! 💛

Zurück zum Blog