Im vorherigen Artikel haben wir uns angesehen, wie viele Kleidungsstücke ein Kleinkind wirklich braucht. Spätestens ab 6-12 Monaten lohnt es sich, auf die Qualität und Langlebigkeit der Babykleidung zu achten. Ändert sich etwas, wenn das Kind 1-2 Jahre alt wird? Oder reichen die bisher bekannten Grundprinzipien weiterhin aus?
Was passiert in dieser Zeit?
In diesem Alter steht und läuft das Kind bereits mehr. Zwar kniet es noch oft, probiert aus, fällt hin, aber es ist immer öfter auf den Beinen.
Zu den Lieblingsbeschäftigungen gehören jetzt Spaziergänge, "Rennen" und das Fahren mit dem Laufrad. Pützen werden durchquert, im Matsch wird gespielt, auf der Wiese wird getobt. Auch der Spielplatz gewinnt eine neue Bedeutung – die Rutsche und der Sandkasten werden entdeckt. Es ist Zeit, die Welt zu erkunden!
Worauf sollte man bei der Garderobe eines 1-2-Jährigen achten?
- Für all die Abenteuer dürfen robustere Hosen und Jeans in den Kleiderschrank einziehen. Beim Laufen sind sie bequemer als beim Krabbeln. Noch besser, wenn sie aus dehnbarem Stoff bestehen.
- Für Outdoor-Abenteuer haben wir immer eine eine halbe bis ganze Nummer größere Spielhose und einen Pullover bereitgelegt. Bis spät in den Frühling und früh im Herbst haben wir diese über die "Indoor"-Kleidung gezogen. Anfangs haben wir sie nach jedem Tragen gewaschen – bis wir gemerkt haben, dass das völlig unnötig ist. :)
- Viele wechseln in diesem Alter vom Overall zur Jacke oder Weste. Andere bleiben dem Overall bis zum 3. oder 4. Lebensjahr oder noch länger treu – dann sind Softshell-Overalls im Frühling und Herbst ideal. Bei unserem älteren Kind haben wir Jacken bevorzugt, da wir so besser auf wechselhaftes Wetter reagieren konnten. Beim jüngeren war der Overall praktischer – das Anziehen ging schneller. Entscheide, was für dich bequemer ist. Falls du dich für eine Jacke entscheidest, achte darauf, dass der Rücken deines Kindes nicht frei liegt.
- Für die Nacht eignen sich zweiteilige Schlafanzüge – ein Windelwechsel ist leichter, wenn man nur die Hose ausziehen muss. Wirklich praktisch werden sie aber erst mit dem Beginn der Sauberkeitserziehung (darüber berichten wir im nächsten Teil).
- Schlafsäcke mit Fußen werden immer beliebter, da sie mehr Bewegungsfreiheit bieten. So kann das Kind bequem gehen, spielen oder beim Vorlesen zuhören.

Qualität und Langlebigkeit
In dieser Zeit wächst das Kind ungefähr alle sechs Monate eine Größe weiter – laut Etikett. In der Praxis kann es manche Kleidungsstücke sogar 9-12 Monate tragen, vor allem wenn sie clever geschnitten sind (umschlagbare Ärmel und Hosenbeine oder Doppelgrößen).
Da das Kind weniger auf den Knien ist, werden Hosen und andere Kleidungsstücke nicht mehr unbedingt an den Knien durchgewetzt. Stattdessen landen sie oft wegen unentfernbarer Flecken in der Altkleidersammlung. Daran kann man wenig ändern – Gras-, Staub- und Matschkombinationen lassen sich manchmal einfach nicht mehr entfernen.
Die Garderobe eines 1-2-Jährigen
Falls dein Kind noch nicht in die Krippe geht, verbringt es die meiste Zeit noch mit dir zuhause. Daher kannst du die 6-12 Monate Garderobe als Basis nehmen und sie nur leicht anpassen.
So würden wir die Frühlings- und Sommergarderobe eines kleinen Entdeckers mit 24-27 Kleidungsstücken zusammenstellen:
· 5-6 Bodys (2/3 langärmlig, 1/3 kurzärmlig)
· 2 Baumwollschlafanzüge (für die Nacht)
· 1-2 Sommeranzüge (oder Shorts)
· 5 Hosen (2-3 Jogginghosen oder Leggings, 2 robustere Hosen)
· 3-4 Oberteile (Langarmshirts, Pullover oder Tunika für den Alltag)
· 2 Kleider oder Latzhosen (für Besuche oder besondere Anlässe)
· 1 Mütze oder Sommerhut
· 2 Halstücher – wir haben sie mit ca. 1,5-2 Jahren weggelassen
· 1 Softshell-Overall oder Jacke
· +1 Outdoor-Spielset, das ruhig schmutzig werden darf. Dein Kind soll sich austoben dürfen!
Mit dem Beginn der Sauberkeitserziehung und dem Krippenstart ändert sich die Garderobe grundlegend. Warum? Das verraten wir im letzten Teil unserer Serie zur bewussten Babygarderobe! :)